Montag, 10. November 2014

Der letzte Flug: "Final Check"


Das war's also schon wieder. Kaum hatte man sich an den Flieger gewöhnt und schon ist die Ausbildung zu Ende. Insgesamt 8 Flüge hatten wir "draußen" auf der Citation. 8 Flüge die man so schnell nicht vergessen wird. Im strömenden Regen nach Norwegen, tiefhängender Nebel über Dänemark oder böige Seitenwinde in Bremen, alles war dabei. Flüge in den Sonnenuntergang oder als früher Vogel in der Frühschicht Richtung Ostdeutschland.
Das Herbstwetter machte uns auch die Flugplanung nicht immer einfach, aber wenn man dann erstmal die Wolkendecke durchstoßen hatte und seine Portion Sonnenschein entgegennahm, war alles wieder gut.

Auch für unseren letzten Flug, dem "Final Check" war die Planung durch das Wetter erschwert. Eine vorhergesagte Front mit starker Vereisung sollte natürlich gerade an unserem Checktag über Deutschland ziehen. Glücklicherweise konnten wir dieser Front ein bisschen aus dem Weg gehen, sodass unser Checkflug durchführbar wurde. Die Checkroute sah für meinen Kollegen Patrick einen Flug von Bremen über Hannover nach Paderborn vor. Jeder der bei "Deutschlandreise" einmal gewonnen hat, wird wissen, dass das keine allzu lange Route ist. Der Check war auch nur mit 1:40h angesetzt, was natürlich eine kurze Route nötig macht
Für mich sollte es von Paderborn über Hannover zurück nach Bremen gehen.
Da unser Check für Mittags angesetzt war, hatte ich noch einmal das Vergnügen in die Nacht zu fliegen, was mir persönlich besonders gut gefällt. Glücklicherweise lief an sich auch alles nach Plan, nur die stärkeren Seitenwinde waren neu für mich. Letztendlich war das aber auch eine machbare Herausforderung und die Landungen in Hannover und Bremen wurden jedesmal ein bisschen stabiler.

Umso trauriger war ich dann, als wirklich die letzte Landung anstand. So wirklich genießen konnte man den letzten Flug ja nicht, da so ein Checkflug nunmal leider doch kein ganz normaler Flug ist.
Der Checker war letztenendes zufrieden mit unserer Leistung und wir hatten beide bestanden. Natürlich waren wir beide froh darüber, aber trotzdem ist man ein bisschen traurig, dass die Phase nun zu Ende ist. Schließlich haben wir viel Spaß auf der Citation gehabt und sehr viele interessante Dinge zu sehen bekommen.

Was uns zusätzlich traurig stimmt, ist die nachfolgende Situation für uns: eine erneute Wartezeit.
Gerade jetzt, da man ein wirkliches Gefühl für die Abläufe in einem Airliner gewonnen hat, werden wir erneut warten müssen. Eine äußerst ungünstige Situation, die sich hoffentlich demnächst ändern wird...
Auch dieser Blog wird vorrübergehend warten müssen, bis es dann an das Airbus Typerating geht.
Möge dieser Tag für meine Kollegen und mich bald kommen, damit wir wieder das machen können, was wir lieben: Fliegen...

Sonntag, 12. Oktober 2014

First Jet Ride :-D





Wer hätte es gedacht, nach insgesamt 26 Flügen im Citation Simulator ging es also in den echten Flieger. Die Vorfreude war natürlich riesig und der Schlaf dementsprechend eher schlecht in der Nacht vor dem Flug. Somit kam es eigentlich ganz gelegen, dass dieser auch morgens stattfinden sollte. Als erstes Flugziel wurde der Flughafen Lübeck ausgewählt, der ja nicht allzu weit von Bremen entfernt liegt. Morgens hielt sich auch noch der Nebel über der Norddeutschen Tiefebene, sodass natürlich ein genauer Blick auf die Wettervorhersagen geworfen wurde.

 Auch wenn wir in dieser Phase nach Instrumenten fliegen, ist für den Anflug natürlich ein bisschen Sicht notwendig.
 Im Briefing wurde also nochmal genau über die Wetterlage gesprochen und als Alternativflughäfen Hamburg und Rostock ausgewählt, doch wir waren zuversichtlich, dass sich der Nebel mit der Sonne dann auch auflösen würde.


 Also ging es raus zur D-ILHB, die schon auf dem Vorfeld auf uns wartete. Während mein Kollege Patrick und unser Fluglehrer sich um den Outsidecheck kümmerten, holte ich schonmal das neuste Wetter ein und ordnete die Unterlagen für unseren Start in Bremen. 





Auch wenn das Cockpit im Simulator natürlich identisch ist und man sich doch "heimisch" fühlt, war das Anlassen der Triebwerke doch noch mal Initialzündung für Gänsehaut :-D
Das wurde natürlich mehr, als dann vom Towerlotsen die Takeoff clearence kam: Lufthansa 9901, Runway 09 cleared for takeoff. Die beiden Williams Triebwerke drückten einen ganz schön in den Sitz und auch die 20° Nase nach oben beim Start fühlten sich schon ziemlich gut an.
Auf dem Weg nach Lübeck ging es über der Weser erstmal ans Airwork und nach ein paar Steilkurven und Langsamflug bekam man auch immer mehr das Gefühl für den Jet.



 Die Sonne ließ uns nicht im Stich und die Sicht in Lübeck wurde deutlich besser und wir konnten unseren Anflug beginnen. Insgesamt machten wir 3 Instrumentenanflüge mit Touch and Go und 2 Sichtplatzrunden. Die Landungen waren allesamt ganz gut für das erste mal im echten Jet und machen natürlich Lust auf mehr.
Lübeck Airport




 Leider müssen wir noch 5 Missions in den Simulator und danach folgen leider auch nur 7 Flüge im Jet. 

Bremen von oben


Freitag, 12. September 2014

Checkride und Engine failures :-D

Checkflug


Nachdem der August eher mau war, was die Arbeitstage angeht, kommt jetzt mal wieder ein kleines Update.
11 Missions waren absolviert, also hieß es mal wieder "checkride". Insgesamt gibt es in der Citationphase drei solcher Checkflüge, die jeweils eine der Phasen abschließen.
Der erste Checkflug bezog sich also auf die erste Phase, welche hauptsächlich aus manuellem Fliegen und Anflügen im Simulator bestand. Ähnlich wie bei den Missions davor, war auch der Checkflug ein Flug von A nach B. In meinem Fall ging es von Bremen nach Münster. Auf dem Weg nach Münster wurden erst noch ein paar Airworkmanöver geflogen, um die manuellen Fertigkeiten zu überprüfen.


Jeder der sich mit Geografie ein bisschen auskennt, wird ahnen, dass Bremen und Münster keine große Strecke trennt. So kam es, dass nach dem Airwork auch gleich die Vorbereitungen für die Anflüge in Münster getroffen wurden. Wie auch draußen in der echten Maschine, wird auch im Simulator das Wetter eingeholt und der Anflug gebrieft. Zum Check gehörten neben einem ILS Anflug auch ein so genannter "non-precision" Anflug und eine visuelle Platzrunde. Alles in allem war der Checkflug ganz gut, sodass die erste Phase also erfolgreich abgeschlossen wurde. 

Bitching Betty 

Luftfahrtenthusiasten wird sie ein Begriff sein: "bitching betty". Ein Schelm, wer Böses denkt. Das bitching bezieht sich in diesem Zusammenhang auf blechern. Und blechern ist sie, die Stimme von Betty. Aber wer ist diese Betty denn? 
Betty ist zuständig für Warntöne, eine automatische Stimme, welche die Piloten über verschiedene Dinge hinweist. Zum Beispiel über einen zu niedrigen Öldruck oder ein brennendes Triebwerk. Wenn man diese Stimme am Boden hört, mag das noch belustigend sein, hört man sie im Fluge, so vergeht einem das Lachen relativ schnell. 
Mittlerweile sind wir in der so genannten "Abnormal Phase" angekommen und alle Tage wieder fällt im Simulator irgendetwas aus. Sei es ein Generator oder ein eine Ölpumpe. Hierbei ist eine gute Koordination zwischen den beiden Crewmitgliedern notwendig, damit solch eine Situation gelöst werden kann. Diese Zusammenarbeit ist sehr wichtig und um diese im Nachhinein besser bewerten zu können, gibt es eine so genannte "Videolesson", bei der der Flug aufgezeichnet wird. Diese wird dann zusammen mit Psychologen analysiert. Diese Analyse steht bei uns noch an, aber es sollte doch ganz gut gelaufen sein, schließlich sind wir sicher gelandet und Betty war zufrieden  :-D
Tag für Tag kommen wir jetzt auch näher an die erste "jet-mission" in der "echten" Citation. Anfang Oktober sollte es so weit seien, bis dahin heißt es im Simulator weiter hin: "Left Engine Fire!" 

P.S: 
Bitching Betty ist eine reale Person, hier ein Video von ihr, gefunden von einem netten Kollegen der Transportflieger, danke Sebastian :-D


Donnerstag, 24. Juli 2014

Es geht wieder los, CJ1+




Unglaublich, mittlerweile ist Phoenix schon 8 Monate her, eine halbe Ewigkeit. Jetzt geht es endlich weiter in der Ausbildung mit dem nächsten, etwas größeren Flugzeug. Das Trainingsgerät in Bremen ist die Cessna Citation CJ1+, ein kleiner schneller Businessjet, der abgeht wie Schmitz Katze. Bevor ich diesen schönen Jet durch deutschen und europäischen Luftraum steuern darf, kommt erst einmal eine Simulatorphase. Das macht auch Sinn, denn im Vergleich zu meinem ersten Trainingsflugzeug, der Beechcraft Bonanza F33,  ist die Citation doch ein Stückchen anspruchsvoller. Das ist auch ein Grund, warum diese Maschine nicht alleine von uns gesteuert wird, sondern in einer Zweierbesatzung. Genau wie später im Berufsalltag wird auch hier im Training viel Wert auf die Zusammenarbeit und Aufgabenverteilung im Cockpit gelegt. Das ist natürlich am Anfang sehr ungewohnt, schließlich ist man in Phoenix alleine für alles verantwortlich gewesen. Ein weiterer Unterschied zu Phoenix sind die Fluglehrer. Die meisten der Fluglehrer in Bremen sind neben ihrer Lehrertätigkeit auch auf Linie unterwegs und können so natürlich gute Einblicke in den späteren Berufsalltag geben. Auch unser erster Fluglehrer ist auf Langstrecke unterwegs und fliegt normalerweise Airbus A340. Da wollen wir natürlich auch bald hin, aber jetzt geht es step by step Richtung Airliner Cockpit.

Die erste Simulator Mission



Die erste Mission im Simulator war gleich mal eine Abend/Nachtschicht, sodass man auch diesen Aspekt des Berufsalltages auch in der Ausbildung kennenlernt. Um 18:30Uhr war das erste Treffen mit dem Fluglehrer angesetzt, danach sollten Briefing, Flugdurchführung und Debriefing folgen. Nach einer Vorstellungsrunde und dem Briefing ging es auch gleich in den Simulator. Die Simulatoren in Bremen sind ähnlich denen in Phoenix, aber trotzdem war die Vorfreude natürlich groß, endlich mal wieder in einem Cockpit zu sitzen, auch wenn es nur ein Simulator ist. Meine erste Mission begann auch gleich als Pilot Flying, meine Aufgabe war es also das Flugzeug zu steuern. Mein Kollege Jan übernahm die Rolle des Pilot Monitoring, der die Aufgabe hat, dem Pilot Flying zuzuarbeiten und ihn zu überwachen, sowie den Funkverkehr zu tätigen. Auch wenn wir während der Phoenix Phase etliche Flugstunden gesammelt hatten, war es doch ungewohnt wieder an den Controls zu sitzen. Dem entsprechend „schwammig“ waren auch die ersten Kurven und auch an den neuen Powerüberschuss musste ich mich erst einmal gewöhnen. Mit der Zeit wurde es dann auch besser und auch die ersten Landeanflüge liefen einigermaßen gut ab.  Leider waren die 2 Stunden dann auch schnell vorbei und die Seiten wurden getauscht, sodass ich nun die Rolle des Pilot Monitoring übernahm. Nach insgesamt 4 Stunden im Simulator war dann auch Schluss mit Fliegen für diesen Abend. Unser Fluglehrer war durchaus zufrieden mit unserer ersten Mission auf dem neuen Fluggerät und das Debriefing war sehr hilfreich im Bezug auf die nächsten Flüge. So ging dann ein langer Abend um 00:30 Uhr zu Ende. Auch die nächsten Missions werden im Simulator stattfinden bis es dann hoffentlich bald „raus“ in den echten Flieger geht.

Sonntag, 26. Januar 2014

Wartezeit

Da ich länger nichts mehr geschrieben habe, wollte ich nur ein kleines Update geben.
Ich bin seit November wieder in Deutschland und habe die Phoenix-Phase erfolgreich hinter mich gebracht.
Leider geht es jetzt erstmal nicht weiter, denn leider ist einmal mehr warten angesagt.
Die Ausbildung wird dann im Mai weitergehen, dann wieder in Deutschlands Norden (Bremen).
Bis dahin werde ich wohl auch nicht wirklich etwas zu berichten haben, deswegen "wartet" auch dieser Blog erstmal.
Der obligatorische Poolsprung nach dem "Final-Check"

401.NFF  in PHX 



Mittwoch, 6. November 2013

Nachtflüge, Checks und der letzte Bonanza Flug

Nachtflüge

Nachdem wir die Bonanza schon einige Stunden am Tag durch die Lüfte gesteuert hatten, kam jetzt etwas worauf wir uns alle schon lange gefreut hatten: Nachtflüge.
Und wir hatten uns definitiv nicht zu unrecht gefreut, denn die drei Nachtflüge waren schon ziemlich interessant. Der erste dieser drei Flüge bestand nur aus Platzrunden in Goodyear, was durch die neue Situation allerdings auch recht spannend war. Da die Außenreferenz in der Nacht eher trügerisch sein kann, hieß es besonders aufmerksam die Instrumente zu überwachen. Hinzu kamen dann noch Landungen ohne Landelicht, was die Höheneinschätzung über der Bahn noch ein bisschen erschwerte. Auch Landungen ohne Cockpitbeleuchtung wurden geübt.



Der zweite Nachtflug ging dann nach Mesa-Gateway und Coolidge, zwei Airports die nicht allzu weit weg von Goodyear sind und optimal sind um einen Überlandflug bei Nacht zu üben. Hierbei kann man sich allerdings nur anhand von beleuchteten Städten orientieren, was die Navigation ein bisschen spannender gestaltete. 
Mein Kollege Jendrik bei der Flugvorbereitung
Der letzte Nachtflug war dann ein Nachtsolo, bei dem wieder Platzrunden gedreht wurden. Dieses Nachtsolo war durchaus unterhaltsam, denn insgesamt 10 Flugzeuge waren in dieser Nacht in Goodyear unterwegs, was den Towerlotsen und auch uns ein bisschen ins schwitzen brachte. Insgesamt 3 Go-arounds musste ich fliegen, da der vorher fliegende Kollege leider noch nicht von der Bahn gerollt war. Alles halb so wild, also einfach noch einmal anfliegen. Leider ging die 1:40h viel zu schnell rum und so war man leider schneller am Boden, als man vlt. gerne gehabt hätte. Insgesamt waren die Nachtflüge eine super Erfahrung und haben sehr viel Spaß bereitet, weniger Spaß machten dann die beiden Checks, die kurz darauf anstanden.

C1_49 Check, oder auch " Ein Checkflug läuft nie normal"

Checkflüge kommen leider schneller als man manchmal denkt, gerade mal 12 Flüge nach dem letzten Check stand schon der nächste Check vor der Tür. Der C1_49 gilt unter den Schülern schon als Härtetest, denn der Anspruch liegt noch ein bisschen höher. Neben sicheren Fliegen stehen auch die Company Procedures auf dem Plan, also ob die Bonanza so geflogen wird, wie es von der Lufthansa vorgesehen ist. Das hat mit reiner Spaßfliegerei nicht all zuviel zu tun, sondern ist schon anstrengend. Zum Glück hatte ich aber einen Checker, der sich durchaus in den Schüler hineinversetzen konnte und auch von vorneherein wissen ließ: "Ich weiß es ist ein Check, aber denk nicht zu viel drüber nach, sondern tue es einfach". Leichter gesagt als getan, denn man möchte natürlich den Check erfolgreich hinter sich bringen. 
Geplant war für mich eine Valleyralley von Goodyear über Chandler und Gila Bend nach Marana.
 Doch nicht alles kommt immer so wie geplant, dazu später mehr. Nachdem ich mit meinem Checker noch ein paar Theoriefragen durchgegangen war, ging es auch schon zum Flugzeug. 2:10h Checkride standen also vor mir, letztendlich wurden es ein bisschen mehr... Der erste Flugabschnitt ging nach Chandler einem kleineren kontrollierten Flugplatz in der Nähe. Bis dahin lief auch alles ordentlich und ohne größere Probleme. Auch die Landung in Chandler glückte trotz 12kt Seitenwind sehr gut und ich machte mich beim Touch and Go schon bereit weiterzufliegen. Doch im Steigflug änderte sich die Situation ziemlich schnell. Kaum waren wir abgehoben, ertönte ein schrilles Pfeifen im Kopfhörer. Wir schauten uns mit schmerzverzerrten Gesichtern an und schnell war klar, das ist nicht geplant. Das Funkgerät hatte wohl eine Störung was es uns unmöglich machte den Flug so weiterzuführen. Also informierten wir der Tower von Chandler und bereiteten eine weitere Landung vor. Die Landung war wie die erste relativ gut und brachte mir vom Checker noch ein Lob ein. Leider mussten wir uns aber jetzt erstmal um das technische Problem kümmern, bevor ich meinen Check weiterfliegen konnte. Nachdem wir mit der Wartung in Goodyear gesprochen hatten war relativ schnell klar, bis Marana fliegen wir so nicht. Also wieder ins Flugzeug und ab nach Goodyear, denn obwohl wir den Piepton erstmal wieder losgeworden sind, wollten wir doch lieber auf Nummer sicher gehen. In Goodyear bekamen wir dann aber zum Glück schnell einen neuen Flieger und der Check konnte weitergehen. 
Auf dem Programm standen jetzt noch simulierte Instrumentenfliegerei, Airwork und einen simulierter Motorausfall. Danach ging es dann zurück nach Goodyear, da die Zeit nicht wirklich nach Marana gereicht hätte. Auch so ging mein Checkride insgesamt 3 Stunden, was dann auch gereicht hatte. Zum Glück lief sonst eigentlich auch alles recht gut, sodass der Checkpilot auch nicht viel auszusetzen hatte und ich den C1_49 auch bestanden hatte.

Ab jetzt auch offiziell Pilot (Letzter Bonanza Flug)


Nachdem also der C1_49 hinter mich gebracht war, stand nur noch ein Bonanza Flug auf dem Syllabus. Leider ist auch der letzte Flug ein Checkflug und zwar nicht irgendein Flug, sondern der PPL-Checkflug, also der Privatpilotenlizenz Flug. Allerdings wird dieser Check hier nicht so schlimm gesehen wie der 49er, da er vom Programm her ein bisschen humaner ist und auch seltener nicht bestanden wird. Auch die Checker wissen, dass der PPL Flug unser letzter Flug auf der Boananza ist und sind dementsprechend auch ein bisschen entspannter. Trotzdem ist es ein Check und die Schüler wissen auch, worum es geht. Mit Bestehen des C1_52 hat man gleichzeitig die Privatpilotenlizenz erworben und kann zurück in Deutschland ein Flugzeug fliegen, was für viele die Wartezeit bestimmt angenehmer gestaltet. 
Es gibt an der ATCA nicht allzuviele Checker, die den PPL abnehmen dürfen und so kam es, dass ich als Checker den Schulleiter der ATCA bekam. Was vielleicht wären der Schulzeit als eher schlimm empfunden wird, ist hier eher gern gesehen, da  der Schulleiter hier einen sehr guten Ruf als Checker hat. Dieser Ruf bestätigte sich auch recht schnell, da die Atmosphäre bereits im Briefing sehr angenehm war und die Nervosität ein bisschen rausgenommen wurde. Auch während dem Flug setzte sich dieser erste Eindruck durch, der Check verlief durchaus gut und kleinere Fehler wurden zwar bemerkt aber nicht übermäßig in den Vordergrund gestellt, was den Flug natürlich deutlich entspannter gestaltete. Nachdem das Pflichtprogramm abgehakt war, ging es dann auch zurück nach Goodyear, wo ich dann wohl zum letzten mal eine Bonanza wieder zu Boden brachte. Eigentlich sehr schade, denn wenn die Fliegerei hier durchaus anspruchsvoll und auch stressig war, werde ich die Bonanza durchaus vermissen. Das der Check bestanden war, ließ diese Traurigkeit aber schnell verschwinden und die Freude über die erlangte Lizenz war natürlich groß. Jetzt ist man also nicht mehr nur Schüler, sondern immerhin schonmal Privatpilot. Das ist für uns natürlich nicht das vorrangige Ziel, denn wir wollen ja schließlich Berufspiloten werden. Bis dahin ist noch ein Weg zu gehen. Für ich geht dieser Weg erst einmal in den Simulator hier in PHX. Denn ein Check steht hier noch an, bevor es zurück nach Deutschland geht...

Samstag, 12. Oktober 2013

Mal wieder ein Check!

Nachdem ich also die letzten Wochen schön durch Arizona geflogen bin, stand mal wieder ein sogenannter Progress Check an. Bei diesem Progress Check ging es um die Cross Country Phase und alles was damit zusammenhängt. Flug planen, Wetter einholen, den Checkpiloten über den Flug briefen und dann natürlich auch abfliegen. In den letzten Wochen wurde dieses Programm fast täglich geübt, und trotzdem ist so ein Check natürlich immer eine andere Geschichte.

Relativ früh aufstehen gehört ebenso zum Check wie der eigentliche Flug, so kam es, dass um 4:30 Uhr der Wecker klingelte. Naja, dann mal raus und den Flugplan mit den neuesten Winden fertig rechnen. Die Winde spielen eine große Rolle in der Planung, sie verändern nicht nur die Fluggeschwindigkeit sondern auch den Drift. In den letzten Tagen waren die Winde hier sehr stark, sodass die Planung ein bisschen schwieriger wurde. Glücklicherweise waren für meinen Check eher schwache Winde vorhergesagt.
Am Vortag wurde mir die Route für den nächsten Tag gegeben, sodass man sich schon gut vorbereiten konnte. Für mich ging es am Checktag von Goodyear über Mesa Gateway und Coolidge. Wichtig bei diesem Check war vorrangig die Navigation, also das alleinige zurechtfinden und hoffentlich auch ankommen.  Dazu kam auch eine sogenannte Diversion, bei der im Flug eine neue Route geplant werden muss. Neben Navigation standen aber noch andere Dinge auf dem Plan. So wurden neben verschiedener Landetechniken auch Motorausfälle geprüft. Letzteres gestaltet sich besonders interessant, wenn die Checkpilotin vorher den Schüler unter die "Hood" setzt. Die Hood nimmt einem die Sicht nach außen, sodass man nur mit Instrumenten fliegen kann. Nach einen paar Kurven unter der Hood sollte ich meine Position bestimmen. Auf die Frage: "Was sollten wir denn jetzt rechts und links sehen?" kam meine Antwort: "Ein kleiner privater Flugplatz namens Ak-Chin rechts neben uns." Kaum die Hood abgenommen, wurde natürlich auch gleich die Gase rausgezogen und ein simulierter Motorausfall geflogen. Puh, na dann mal runter. Gelandet wird dieser simulierter Engine Failure aber in diesem Fall nicht, da der Platz dafür nicht ausgelegt ist.
Mein Kollege Nico unter der "hood"

Zum Glück ging es dann auch langsam zurück nach Goodyear, denn 2:10h Prüfung sind doch recht anstrengend. Nach der Landung kam zum Glück auch das Okay von der Checkerin. So heißt es ab nächster Woche: Solo Cross Country, also alleine mal ein bisschen weiter weg. Auch Nachtflüge kommen jetzt dazu, darauf freue ich mich natürlich sehr...
Ein sehr guter Checkpunkt